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EnDOSkopie – Wolfenstein 3D

  • 1 Monat her
  • 8Minuten

Wolfenstein 3D war mein erster Ego-Shooter. Gleichzeitig eines der ersten Spiele, von denen ich sogar träumte. Vor allem von den endlosen Labyrinthen. Damals wie heute ist es ein Kultspiel – mit Schwächen.

1992 von id-Software zunächst für MS-DOS entwickelt und Apogee Software vertrieben, war es genauer genommen nicht der erste Ego-Shooter, aber der bekannteste zu seiner Zeit. Es wurde von dem Muse-Software-Videospiel Castle Wolfenstein aus dem Jahr 1981 inspiriert.

Der erste Bildschirm im Spiel. Alten Hasen erklingt die Musik bereits im Kopf.
Der erste Bildschirm im Spiel. Alten Hasen erklingt die Musik bereits im Kopf.

Wolfenstein 3D war ein kommerzieller Erfolg und gilt als eines der besten Videospiele aller Zeiten. Es wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und verkaufte sich bis Ende 1993 über 200.000 Mal. Wolfenstein 3D wurde als „Großvater der 3D-Shooter“ bezeichnet und wird weithin als Beitrag zur Popularisierung des Ego-Shooter-Genres angesehen. Es setzte den Standard für rasante Action und technisches Können für viele nachfolgende Spiele des Genres. FormGen entwickelte zwei weitere Episoden für das Spiel, während Apogee ein Paket mit über 800 von Fans erstellten Levels veröffentlichte. Id Software kehrte nie zur Serie zurück, lizenzierte aber die Engine für zahlreiche andere Titel, bevor der Quellcode 1995 kostenlos veröffentlicht wurde.

Handlung

Der Spieler schlüpft in die Rolle des alliierten Spions William „B.J.“ Blazkowicz während des Zweiten Weltkriegs, der aus dem deutschen Nazi-Gefängnis Burg Wolfenstein flieht und eine Reihe von entscheidenden Missionen gegen die Nazis durchführt. Der Spieler durchquert die einzelnen Level des Spiels, um einen Aufzug zum nächsten Level zu finden oder einen Endgegner zu töten. Er bekämpft dabei Nazi-Soldaten, Hunde und andere Feinde mit Messern und Schusswaffen.

William „B.J.“ Blazkowicz startet durch. Der Ausbruch kann beginnen.
William „B.J.“ Blazkowicz startet durch. Der Ausbruch kann beginnen.

Entwicklungsgeschichte

Das Spiel war nach der Commander Keen-Serie die zweite große Veröffentlichung von id Software. Wolfenstein 3D war nicht, wie gerne mal behauptet wird, das erste 3D-Spiel. 3D-Computergrafiken waren allerdings bis dahin weitgehend Flugsimulationsspielen wie Wing Commander (1990) vorbehalten.

John Carmack stellte fest, dass dies größtenteils auf die Beschränkungen der damaligen Personalcomputer zurückzuführen war, die aufgrund der Anzahl der zu berechnenden Oberflächen Schwierigkeiten hatten, ein schnelles Actionspiel in 3D darzustellen. Im Laufe des Jahres 1991 experimentierte er damit, die möglichen Oberflächen, die der Computer darstellen musste, einzuschränken, indem er Spielebenen mit Wänden schuf, die nur auf einem flachen Raster und nicht mit willkürlichen Formen oder Winkeln gestaltet waren. Außerdem wählte er den ungewöhnlichen Ansatz, die angezeigten Grafiken durch Raycasting zu erstellen, bei dem nur die für den Spieler sichtbaren Oberflächen berechnet wurden und nicht die gesamte Umgebung des Spielers. Nach sechs Wochen Entwicklungszeit hatte Carmack eine rudimentäre 3D-Spiele-Engine entwickelt, die animierte 2D-Sprites für die Gegner verwendete. Hovertank 3D und Catacomb 3D wurden als Prototypen entwickelte.

Der Ausbruch ist nicht so leicht, wie gedacht.
Der Ausbruch ist nicht so leicht, wie gedacht.

Carmack – inspiriert von Ultima Underworld: The Stygian Abyss – entschied, dass er Texture Mapping hinzufügen konnte, ohne die Geschwindigkeit der Engine zu opfern oder die Systemanforderungen stark zu erhöhen, wie es bei Underworld der Fall war. Er verbesserte die Engine innerhalb von sechs Wochen auf der Basis von Hovertank 3D.

Sven Gramatke
Sven Gramatke//www.gravitationart.com/
Schreibt gelegentlich Artikel. Schwerpunkte sind Gamedesign, Programmierung (GML, PHP und JS), Retro und Berichte.
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