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Stärken und Schwächen

1992 sah das Spiel, vor allem auf MS-DOS PCs, phantastisch aus. Musik und Soundeffekte wussten zu beeindrucken. Wenn man sich heute auf den Shooter einlässt und die Grafik moderner Spiele vergisst, wirkt es in Ansätzen immer noch.

Die Schreie der Gegner („ACHTUNG!“), die Sounds für Türen und Waffen sowie die ganze Symbolik sind heute noch Kult. Obwohl es in Deutschland verboten wurde, kannte jeder Wolfenstein 3D. Dank zahlreicher Portierungen bis in die heutige Zeit (3DO, Acorn Archimedes, Android, Apple IIGS, Classic Mac OS, Game Boy Advance, Jaguar, Linux, PC-98, PlayStation 3, SNES, Xbox, Xbox 360, iOS) hat sich an der Popularität kaum etwas geändert.

So wird man reich und mächtig.
So wird man reich und mächtig.

Langzeitspielspaß hingegen ist heute kaum noch vorhanden. Das liegt weniger an der Zweidimensionalität. Wolfenstein 3D wirkt zwar ein wenig wie Pac-Man in 3D, der Gold frisst und Nazis tötet, eines der größten Schwächen ist aber das Leveldesign. Endlose identisch aussehende Gänge und Räume. Teilweise unfair platzierte Gegner. Die ewige Sucherei nach Schlüssel und Ausgang. Das alles kann dem Spieler den letzten Nerv rauben. 1992 ein absoluter Hit, der diesbezüglich sehr schlecht gealtert ist. In Nachfolger Spear of Destiny wurde versucht, mit neuen Texturen mehr Abwechslung zu bieten. Das gelang nicht ganz. Teilweise sehen die Level aus, als hätte jemand eine Tüte Smarties ausgekotzt. Teilweise ist das Leveldesign noch kaputter als im Vorgänger und manche Entscheidungen, wie die teiltransparenten Texturen mit Pflanzen, ziemlich bescheuert.

Tatsächlich gibt es sogar ein verstecktes Pac-Man-Level in Wolfenstein.

Geheimgänge

Die Jagd nach Punkten hatte damals einen durchaus hohen Reiz. Wer kommt schneller durch? Schaffe ich es, alle Nazis zu töten? Wer findet alle geheimen Räume? Hitler töten, der vor seinem Tod noch „Eva, ich liebe dich“ ruft, wo gab es das schon? 1992 gab es viel Lust und wenig Frust. In den 2020er Jahren hingegen fragt man sich sehr schnell, warum man laufend dieselben Wandtexturen anglotzt. Manchmal sind die Geheimgänge offensichtlich. Meistens jedoch schleift man an den Wänden entlang, drückt die Leertaste und hofft, dass sich irgend eine Wand nach hinten verschiebt. Das wurde später in Doom und vor allem in Quake I deutlich besser gelöst.

Alles was man braucht. Gold, Essen, Munition und ein toter Nazi.
Alles was man braucht. Gold, Essen, Munition und ein toter Nazi.

Auf den höheren Schwierigkeitsgraden hat man den verborgenen Bonus auch bitternötig. Nazis, die versteckt warten oder direkt hinter einer Tür stehen, machen mit dem Ausbrecher kurzen Prozess. In vielen Geheimräumen und Gängen finden sich aber Munition, Verbandkasten, Nahrung (gibt ebenfalls Energie) und Gold.

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