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Ausreißer

Da ich das Ende von TLJ nicht sehen konnte, war mir der Nachfolger – Dreamfall – relativ egal, zumal es erst 2006 erschien. In der Zwischenzeit erweckten die Péndulo Studios aus Spanien mit Runaway: A Road Adventure 2001 meine Aufmerksamkeit – und Begeisterung. Zunächst schreckte mich die Comicgrafik ab, aber die Spanier schafften es, eine so lebendige, liebenswerte Spielwelt zu kreieren, dass ich nicht anders konnte. Dabei zeichneten folgende Punkte das Spiel aus:

  1. Tolle Charaktere
  2. Eine spannende Handlung
  3. Eine wahnsinnig tolle Inszenierung
  4. Gute Sprachausgabe
  5. Abwechslungsreiche Schauplätze
Runaway
Trotz Comicgrafik ein wirklich tolles Spiel: Runaway

Runaway zeigte, dass Adventure in moderner Form immer noch großartig sein konnten. Allerdings zeigte es auch, dass selbst großartige Adventure kaum gekauft wurden. In Zentraleuropa fand das Spiel durchaus noch seine Abnehmer, in Amerika oder gar Asien hingegen konnte man über das Genre nur müde lächeln. Péndulo Studios gingen dabei schon bei der Entwicklung des ersten Teils fast pleite. 2001 erschien es in Spanien, ein Jahr später in Deutschland und erst 2003 in den USA. 2006 erschien Teil 2, 2011 der dritte und letzte Teil. Alle mit Verspätung.

Zwar machten Runaway und The Longest Journey keine großen Gewinne, läuteten aber eine neue Ära des Genres ein. Nachdem hochklassige und in Form von Runaway zeitlose Adventure aus Norwegen und Spanien kamen, war später Deutschland an der Reihe.

Fangemeinde

Lange Zeit war nicht klar, ob es von Runaway einen Nachfolger geben wird. Deshalb entstand circa 2002 / 2003 eine Gruppierung in Deutschland, die Runaway 1.5 erstellen wollte. Mit vielen Ambitionen und einem beachtlichen Medienecho gestartet – damals gab es lediglich zwei bis drei Konzeptzeichnungen – verlief das Projekt im Sande. Vor allem, weil es kein richtiges Konzept, und keine Leute mit Skills gab.

Zak-McKracken-and-the-Alien-Mindbenders
Zak McKracken, das Original…
Zak-McKracken-Between-Time-and-Space
…und das Fanspiel!

Wesentlich handfester war hingegen Zak McKracken: Between Time and Space. Das aus Deutschland stammende Fangame baut inhaltlich auf den Klassiker Zak McKracken and the Alien Mindbenders von 1988 auf und zeigt, was möglich ist, wenn Fans sich mit viel Enthusiasmus und Können zusammen tun. 2008 erschienen ist es heute noch eines der interessantesten Fanprojekte – vor allem bezogen auf Adventures. Nicht nur die Rendersequenzen, sondern auch die 12 Synchronsprecher zeigen die hohen Ambitionen. Man hätte das Spiel durchaus auch verkaufen können, stattdessen bekommt man es heute noch umsonst.

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