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Künstliche Intelligenzen (KI) beherrschen derzeit die Schlagzeilen und der Erfolg von ChatGPT hat eine wahre Welle an neuen Lösungen bzw. deren Veröffentlichung ausgelöst. Was manchem vielleicht als unterhaltsame Spielerei erscheint, wird in Zukunft aber immer mehr Einzug in Unternehmen erhalten, um Prozesse zu beschleunigen, die Produktivität zu steigern und Angestellte zu entlasten. KI-basierte Automatisierung ist hier das Stichwort. Jan Schütze, Senior Design Authority bei Endava in Berlin, erklärt, wie Unternehmen diese Ziele erreichen können.

Wie so oft bei neuen Technologien geht auch aktuell mit Blick auf KI die Angst um, dass sie unzählige Jobs, wenn nicht gar ganze Branchen überflüssig machen wird. Doch sollten Unternehmensverantwortliche und Angestellte sich von dieser Sichtweise nicht beirren lassen, denn der Einsatz von KI und Automatisierung kann große Vorteile bringen.

Die Vorteile von KI-basierter Automatisierung

Laut dem aktuellen Emerging Technologies Report von Endava sind bereits 88 Prozent der Unternehmensentscheider aus Deutschland mit der Technologie zu einem gewissen Grad vertraut und fast genauso viele (86 Prozent) stufen sie als relevant für ihr Geschäft ein. Denn KI-basierte Automatisierung kann in zahlreichen Anwendungsfällen, Branchen und Abteilungen zum Einsatz kommen.

Folgendes versprechen sich die Befragten dabei in erster Linie von der Technologie:

  • Eine höhere Produktivität (33 Prozent)
  • Eine höhere geschäftliche Effizienz (30 Prozent)
  • Eine Reduzierung der Kosten (30 Prozent)

Von vielen dieser Vorteile profitieren Unternehmen einiger Branchen schon heute. Beispielsweise werden smarte Assistenten im Kundenservice eingesetzt, um einfache, sich häufig wiederholende Anfragen zu beantworten oder Kunden zu gewünschten Produkten zu beraten. In der Fertigung kommen Roboter zum Einsatz. Diese werden immer fortschrittlicher und übernehmen Präzisions- oder körperlich anstrengende Aufgaben.

Doch das Potenzial KI-basierter Automatisierung geht weit darüber hinaus. ChatGPT und andere KI-Tools sind zum Beispiel in der Lage, (einfachen) Code in verschiedenen Programmiersprachen zu schreiben. Diese Fähigkeit könnte Unternehmen nicht nur helfen, Zeit zu sparen, sondern auch die Folgen des IT-Fachkräftemangels ein Stück weit abzufedern. Viele weitere Use Cases können wir uns heute vermutlich noch gar nicht vorstellen – etwas, das Unternehmen bei der Implementierung auch im Blick haben sollten.

Langfristiger Erfolg dank der richtigen Strategie

An diesem Punkt sind bereits vier von fünf Unternehmen: Während 39 Prozent die Technologie bereits implementiert haben, befinden sich 41 Prozent derzeit auf dem Weg dahin – sie treiben die Einbindung entweder systematisch und ganzheitlich oder nur punktuell voran.

Letzteres kann sich schnell als nachteilig herausstellen, und zwar auf mehreren Ebenen. Zum einen können nahezu alle Abteilungen von KI-basierter Automatisierung profitieren – das beste Beispiel ist hier die Unterstützung beim Erstellen von Inhalten aller Art, wie wir es gerade sehen. Zum anderen steigt der Aufwand, wenn sich jede Abteilung um ihre eigene Lösung kümmert. Potenzielle Synergien oder ein Wissensaustausch bleiben dann ungenutzt.

Wenn Unternehmen keine umfassende Strategie für den Einsatz KI-basierter Automatisierung – oder anderer Technologien – verfolgen, steigt darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit der einmaligen Umsetzung zufriedengeben. Die Lösung wird dann zwar (hoffentlich) genutzt, aber nicht kontinuierlich weiterentwickelt.

Angesichts der großen Fortschritte, die KI-Systeme heute schon machen und die wir in den kommenden Jahren erwarten können, wäre dies jedoch fatal und ein Wettbewerbsvorteil würde sich in einen -nachteil drehen. Dementsprechend sollten die Verantwortlichen eine Strategie entwickeln, in der sie auf alle Unternehmensbereiche und -abteilungen blicken und das Potenzial der Technologie evaluieren – dies ist natürlich auch im Nachhinein noch möglich, wenn sie bereits mit der Implementierung begonnen haben.

Bei der Strategieentwicklung sollten aber noch zwei weitere Aspekte eine Rolle spielen:

  • Expertise – Für den Einsatz und die kontinuierliche Weiterentwicklung von KI-Anwendungen sind Fähigkeiten in Bereichen wie Softwareentwicklung und Machine Learning notwendig. Unternehmen können diese durch Neueinstellungen, interne Weiterbildungen und/oder Unterstützung durch Dritte entwickeln, integrieren und stärken.
  • Akzeptanz – Eine Anwendung wird nur genutzt werden, wenn das Team einen Nutzen darin sieht. Daher ist es wichtig, es für KI und Automatisierung zu begeistern. Dies kann gelingen, wenn man die Angst vor einem möglichen Jobverlust nimmt und aufzeigt, welche Vorteile die Technologie für einen ganz persönlich bringt.

Die Strategie sollte dabei natürlich nicht in Stein gemeißelt sein, sondern sich flexibel an neue Gegebenheiten anpassen lassen und generell regelmäßig überprüft werden, ob sie noch den Bedürfnissen des Unternehmens entspricht. So kann nicht nur der Einstieg, sondern auch die Nutzung von KI-basierter Automatisierung dauerhaft Erfolg bringen.

Über Endava

Endava gestaltet die Beziehung zwischen Mensch und Technologie neu. Mit zukunftsfähigen Technologien bieten Endavas agile, fachübergreifende Teams eine Kombination von Produkt- und Technologiestrategien, intelligenter User Experience und erstklassigem Engineering und helfen unseren Kunden, noch attraktiver, reaktionsfähiger und effizienter zu werden.

Endava hat 12.183 Mitarbeiter (Stand: 31. Dezember 2022) an kundennahen Standorten in Europa, Nordamerika, dem Asien-Pazifik-Raum und dem Nahen Osten sowie in Nearshore-Delivery-Zentren in Europa sowie in Lateinamerika.

//www.endava.com/

Weiterführende Links

KI-Systeme – Die kommende Revolution
Mikrowelten – Geschichten der Computertechnik – Teil 1: Von Adam bis Zuse

Weitere externe Links

ChatGPT und die Grenzen der Illusion
Galvano-Talk 04-2022-09 KI und Digitalisierung
Reportage – Auf dem Weg zur digitalen Galvanik

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