Minigolf. Auf fremden Planeten. Am Computer. Auf dem Designdokument von Ballistic Mini Golf stand mit ziemlicher Sicherheit nicht viel mehr drauf. Warum das Spiel dennoch seinen Reiz hat, zeigt der nachfolgende Test.
Für wen?
Gründe dafür gibt es einige. Schlechtes Wetter, Krankheit, Zeitprobleme oder schlicht keine Lust sich anzustellen und zu warten, bis man endlich an das nächste Loch darf. Während das richtige Vergnügen bei den 2D Versionen nicht aufkommen mag, zeigt sich Ballistic Mini Golf in schicker 3D Optik und liefert gleich ein paar zusätzliche Argumente, warum man knapp vier Euro dafür berappen sollte.
Für mehr Spieler!
Technisch präsentiert sich der Mehrspielermodus ziemlich stabil. In den Reviews auf Steam beklagen manche Spieler Bugs, die scheinen aber seit Ende 2017 Geschichte zu sein. Die Verbindung zu Freunden ist schnell hergestellt und wenn man dabei noch mit Sprachchat (Steam, Skype, TS, Discord etc) „arbeitet«, dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege.
Opulente Grafik
Die Settings sind recht abwechslungsreich. Mond, Mars, Berglandschaft, irgendwo im Weltraum oder eine Schneelandschaft laden ein, zwischen den Schlägen auch einmal über den Spielfeldrand hinaus zu linsen.
Akustisch ist das Spiel unaufdringlich und schlicht, das Titellied passt sehr gut zur Stimmung. Grafik und Sound wirken insgesamt reif. Das Spiel ist in der Präsentation auch etwas für Kinder, ohne Erwachsene durch übertriebene Kindlichkeit abzuschrecken. Nahezu alles wirkt unglaublich stimmig.
Mechanik und Physik
Was die Steuerung betrifft, so bietet Ballistic Mini Golf mehrere Möglichkeiten. Man kann es mit Maus, Tastatur, Gamepad oder per Touche (wenn vorhanden) spielen. Die Maussteuerung wirkt dabei etwas hyperaktiv, man kann die Intensität aber reduzieren. Tastatur und Gamepad wirken gut ausbalanciert und man hat tatsächlich das Gefühl der Kontrolle. Stärke und Winkel lassen sich sehr gut einstellen, auch wenn man vor allem für die richtige Stärke etwas Übung braucht.
Sehr schön: Man kann in einen Kameramodus schalten und sich auf der Strecke umsehen. Gerade bei schwer erreichbaren Löchern mit zahlreichen Hindernissen ist das sehr wichtig.
Fazit: Für rund vier Euro kann man im Prinzip nicht viel falsch machen, zumal es auf Steam immer wieder vergünstigt angeboten wird. Für eine Runde in der Mittagspause oder am Abend mit Familie und Freunden ist es ein sehr großer Spaß, der auf großen Bildschirmen besonders gut zur Entfaltung kommt. Die beschriebenen Probleme mit der Kollision nerven, aber das Problem haben zumindest alle Spieler und sie treten nicht sehr häufig auf. Auf der Habenseite sind sehr viele Strecken, eine wunderbare Präsentation, eine große Auswahl bei der Steuerung und viel Spielspaß. Was nach einigen Stunden Spielzeit negativ auffällt, ist die Uninspiriertheit des Spiels. An einigen Stellen wünscht man sich mehr Einblendungen und Spektakel, etwa bei einem Streckenrekord oder einfach, wenn man gewonnen hat. Stattdessen hat an diesen Stellen das Spiel den Charme einer Tabellenkalkulation. Da wäre mehr drin gewesen.
Positiv |
Negativ |
+ hervorragende Grafik (für Minigolf) |
– Ball scheint manchmal zu gleiten statt zu rollen |
+ angenehmer, nicht aufdringlicher Sound |
– vereinzelt Kollisionsprobleme |
+ 216 teils sehr fordernde Golflöcher |
– eine Rampenart nervt durch ihre untere Kante |
+ Multiplayer online und lokal mit bis zu vier Spielern |
– an manchen Stellen fehlt die Liebe zum Detail |
+ gute Steuerung |
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+ Kameramodus hilft bei der Übersicht |
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