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Spiele zu entwickeln, sei es als Hobby oder Beruf, ist eine faszinierende und erfüllende Tätigkeit. Doch gerade bei Freizeitprojekten kann es vorkommen, dass die anfängliche Begeisterung nachlässt und die Motivation schwindet. Verschiedene Faktoren können zu diesem Verlust an Elan führen, doch es gibt zahlreiche Strategien, um sich neu zu motivieren – sowohl für Einzelentwickler als auch für Teams.

Ursachen für Demotivation

Die Gründe für Demotivation bei der Spieleentwicklung sind vielfältig. Oftmals resultiert sie aus der Kollision von hohen Erwartungen und der Realität der Entwicklungsarbeit. Spieleentwicklung ist komplex und kann sich über lange Zeiträume erstrecken, was Geduld und Ausdauer erfordert. Häufig unterschätzen Entwickler den Aufwand und die benötigte Zeit, was zu Frustration führt, wenn der Fortschritt langsamer als erwartet ist.

Ein weiterer Faktor ist die Isolation, die insbesondere Einzelentwickler erleben. Fehlende soziale Interaktion und das Gefühl, allein mit Problemen zu kämpfen, kann die Motivation erheblich mindern. Zudem spielt die Balance zwischen dem Projekt und anderen Lebensbereichen eine große Rolle. Zeitmangel durch berufliche oder familiäre Verpflichtungen kann zu zusätzlichem Stress führen und die Motivation weiter senken.

Hinzu kommen technische Hürden, langatmige, stupide Aufgaben oder schlicht das Gefühl, dass sich niemand für das eigene Spiel interessiert. Dabei ist es letztlich genau das, was die Hauptmotivation der Spieleentwickler ist: Dass das Spiel von anderen Menschen gespielt wird. Es wird also Zeit, sich selbst zu motivieren und das Game auf die Menschheit loszulassen!

Wege zur Selbstmotivation

Um sich selbst neu zu motivieren, hilft es zunächst, realistische Ziele zu setzen. Kleine, erreichbare Meilensteine machen den Fortschritt sichtbar und sorgen für regelmäßige Erfolgserlebnisse. Diese können in Form von täglichen oder wöchentlichen Aufgaben definiert werden. Es ist wichtig, den eigenen Fortschritt zu feiern, sei es durch eine kurze Pause, eine Belohnung oder das Teilen der Erfolge mit anderen.

Befindet man sich an so einem Tiefpunkt, ist es hilfreich, sich um kleine Aufgaben zu kümmern, auch wenn sie keinem großen Meilenstein entsprechen. So bekommt man zusätzliche Motivation durch kleine Erfolge. Das können eher unwichtige Grafiken, Infotexte, Soundeffekte und dergleichen sein.

Selbstfürsorge ist ein weiterer Schlüssel zur Motivation. Regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung tragen dazu bei, das Energielevel hochzuhalten. Auch körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge oder Sport können Wunder wirken, um den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. Manche Gamedesigner gehen gerne in ein Lokal, um beim Kaffee oder einer Pizza Notizen auf ein Blatt Papier zu kritzeln.

Das Einholen von Feedback kann ebenfalls motivierend wirken. Durch den Austausch mit anderen Entwicklern oder Spielern erhält man neue Perspektiven und wertvolle Anregungen, die die eigene Kreativität anregen und den Enthusiasmus wieder entfachen können. Online-Communitys, Foren oder lokale Entwicklergruppen bieten hierfür eine gute Plattform, auch wenn es bei negativem Feedback das Gegenteil bewirken kann. Man sollte sich somit vorher überlegen, ob man überhaupt der „Community-Typ“ ist.

Team-Motivation stärken

Teams können kompliziert sein. In einem Team zu arbeiten bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich, bietet aber auch zahlreiche Möglichkeiten, die Motivation hochzuhalten. Kommunikation ist der Schlüssel zu einem motivierten Team. Regelmäßige Meetings, in denen Fortschritte besprochen und Probleme gemeinsam gelöst werden, fördern das Gemeinschaftsgefühl und stärken das Engagement aller Teammitglieder.

Es ist wichtig, dass alle Teammitglieder eine klare Vision des Projekts und ihrer individuellen Rollen haben. Transparenz in der Zielsetzung und Aufgabenverteilung schafft Klarheit und vermeidet Missverständnisse. Gemeinsame Zieldefinitionen und das Feiern von Teilerfolgen stärken den Zusammenhalt und die Motivation des gesamten Teams.

Ein positiver Teamgeist kann durch soziale Aktivitäten außerhalb der Entwicklungsarbeit gefördert werden. Gemeinsame Spieleabende, Teamausflüge oder einfach ein virtuelles Treffen können die Bindung stärken und die Arbeitsatmosphäre auflockern. Ein unterstützendes und freundliches Arbeitsumfeld trägt maßgeblich dazu bei, dass sich alle Teammitglieder wertgeschätzt und motiviert fühlen.

Wenn man selbst der Teamleiter ist, sollte man darauf achten, faule Eier auszusortieren. Es gibt Menschen, die zwar außergewöhnliche Fähigkeiten, aber keine sozialen Kompetenzen haben. Solche Leute haben in einem gut funktionierenden Team nichts verloren. Du solltest vor solche schweren Entscheidungen keine Angst haben. Es ist besser, auf solche Menschen zu verzichten, statt sie zu behalten und die Motivation des ganzen Teams sinken zu lassen.

Kreative Ansätze zur Wiederbelebung der Motivation

Manchmal ist es notwendig, kreative Ansätze zu nutzen, um die Motivation wiederzubeleben. Das Experimentieren mit neuen Technologien oder Tools kann die Neugierde wecken und neue Inspirationen liefern. Manchmal hilft es auch, eine kurze Pause vom aktuellen Projekt zu machen und an einem kleinen Nebenprojekt zu arbeiten, um frische Ideen zu sammeln und die Kreativität wieder zu aktivieren.

Das Setzen von Herausforderungen, wie Game Jams oder Wettbewerben, kann ebenfalls ein großer Motivationsschub sein. Der begrenzte Zeitrahmen und die kreative Freiheit solcher Events fördern oft innovative Ideen und bieten eine willkommene Abwechslung zur regulären Arbeit.

Spiele als Motivationshilfe

Wer Spiele entwickeln will, sollte selbst viele verschiedene Spiele spielen. Das bringt einen auf neue Ideen, zeigt, was Profis leisten und gibt eine Motivation, weil man als Spieleentwickler dasselbe positive Erlebnis schaffen will, welches man selbst gerade erlebt.

Fazit

Die Entwicklung von Spielen erfordert Leidenschaft, Ausdauer und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu motivieren. Wie bei allen größeren Aufgaben im Leben muss man auch hier ein wenig leidensfähig sein. Durch das Setzen realistischer Ziele, das Einholen von Feedback und die Pflege von sozialen Kontakten kann man die eigene Motivation stärken. Im Team sind eine offene Kommunikation und ein positives Arbeitsumfeld entscheidend. Kreative Ansätze und Herausforderungen bieten zusätzliche Möglichkeiten, die Begeisterung für die Spieleentwicklung lebendig zu halten. So wird die Reise der Spieleentwicklung nicht nur produktiv, sondern auch erfüllend und inspirierend.

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