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Computer ab den 1990ern

Die Siemens PCD-Familie war eine Reihe von AT-kompatiblen Personal Computern, die von Siemens von 1986 bis 1996 produziert und verkauft wurden. Der Name „PCD“ leitet sich vom „Urvater“ des Systems, dem Siemens PC-D, ab. Die Modellbezeichnungen der Geräte begannen fast alle mit „PCD“, wobei nur die Modelle mit EISA- und MCA-Bus in den Jahren 1990/91 mit „PCE“ bzw. „PCM“ benannt wurden.

Siemens Nixdorf PCD von 1992
Siemens Nixdorf PCD von 1992 (Foto: Wikipedia)

Der Buchstabe nach dem Bindestrich bezeichnete den Formfaktor, während die Zahl die Prozessorgeneration angab. Die ersten Modelle setzten auf das Slot-CPU-Konzept, bei dem der Prozessor und die Mainboard-Komponenten auf einer Steckkarte montiert waren. Spätere Modelle enthielten integrierte parallele und serielle Schnittstellen. Der Grafikcontroller D391 wurde in den frühen Modellen eingesetzt und unterstützte Auflösungen von 720×350 Pixeln im Hercules-Modus und die CGA-Auflösungen 640×200 monochrom oder 320×200 4-farbig im CGA-Modus. Spätere Modelle waren auch mit EGA- und VGA-Grafikcontrollern erhältlich. Der PCD-2 war der erste vollständig AT-kompatible Rechner von Siemens, ausgestattet mit einem 286er Prozessor, 1 MB RAM und einer Winchester-Festplatte mit 20 oder 40 MB.

Siemens PC
Siemens PC (Foto: Wikipedia)

Die Lifebook-Serie

In den Jahren 1993 und 1994 erschien der Siemens Scenic 4NC. Er ist ein IBM-kompatibler Personal Computer, der von Siemens Nixdorf hergestellt wurde. Der Computer hatte einen Intel 80486-SX-Prozessor mit einer Geschwindigkeit von 33 MHz und einen Arbeitsspeicher von 4 MB, der auf 12 MB erweitert werden konnte. Die Festplattenkapazität betrug 250 MB und es gab ein 1,44 MB Floppy-Laufwerk sowie ein 9,5“ DSTN-Display. Der Scenic 4NC wog 2,7 kg und hatte eine Akkulaufzeit von 4 bis 5 Stunden. Der Siemens Scenic 4N war baugleich, hatte jedoch ein 9,5“ STN-monochrom-Display.

Fujitsu Siemens Lifebook T4210 und Lifebook T3010 Tablet PCs
Fujitsu Siemens Lifebook T4210 und Lifebook T3010 Tablet PCs (Foto: Wikipedia)

Die Lifebook-Serie von Fujitsu Technology Solutions ist eine Notebook-Baureihe, die sich an Geschäftskunden richtet und sich durch eine modulare Erweiterbarkeit des Laufwerkschachtes und die Anschlussmöglichkeit für einen Port-Replikator auszeichnet. Die Baureihen sind Lifebook A, B, C, E, P, S, Q, T, U und NH. Fujitsu fertigt die Baureihen selbst. Die Lifebook A-Serie wurde 2010 eingeführt und besteht aus größeren Laptops (15,6 Zoll), die als Allrounder oder als Privat-Laptops angeboten werden. Die B-Serie war eine Subnotebook-Klasse und wurde durch die T-Serie bzw. P-Serie ersetzt. Die C-Serie war bis 01/2008 die Einsteiger-Baureihe für professionelle Anwender. Die E-Serie ist eine Reihe von Desktop-Replacement-Notebooks, die besonders robust sind und in der Regel leistungsfähigere Komponenten als die C-Serie haben.

Liebling der Industrie

In den 1970er und 1980er Jahren wurde Siemens zu einem führenden Anbieter von Computer-Hardware und -Software in Deutschland. Das Unternehmen war auch an der Entwicklung von Computernetzwerken beteiligt und hat wichtige Beiträge zur Entwicklung von Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen geleistet.

Notebook PCD-4NE von Siemens-Nixdorf, gebaut 1993
Notebook PCD-4NE von Siemens-Nixdorf, gebaut 1993 (Foto: Wikipedia)

In den 1990er Jahren begann Siemens auch, sich im Bereich der Mobilfunktechnologie zu engagieren und entwickelte einige der ersten Handys in Deutschland. Das Unternehmen war auch an der Entwicklung von Smartphones beteiligt.

Siemens ist auch heute noch ein wichtiger Akteur im Bereich der Elektrotechnik und Informationstechnologie und ist in vielen Bereichen tätig, darunter Energie, Transport, Industrie und Gesundheit.

Siemens München Perlach (Foto: Wikipedia)
Siemens München Perlach (Foto: Wikipedia)

Die Historie zeigt aber, dass Siemens vor allem auf Unternehmen ausgerichtet war und ist. Im privaten Bereich konnten sie nur selten Fuß fassen und waren meistens amerikanischen Unternehmen entweder technologisch unterlegen, zu teuer, nicht kompatibel zu etablierten Standards oder das Produkt war nicht „sexy“ genug, um auf dem großen Markt der Heimcomputer und Heimelektronik zu dominieren.

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