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Das Haustier

Peddle reagierte darauf mit dem Commodore PET 2001, der auf dem 6502-Prozessor basierte. Ein einziges All-in-One-Gehäuse kombiniert Prozessor, Netzteil, Commodore BASIC im Festwertspeicher, eine Tastatur, einen Computermonitor und in frühen Modellen auch ein Kassettendeck. Er wurde erstmals 1977 auf der Consumer Electronics Show in Chicago privat vorgestellt, und schon bald erhielt das Unternehmen täglich 50 Anrufe von Händlern, die den Computer verkaufen wollten.

Commodore PET 2001
Commodore PET 2001 – Foto: Wikipedia

Die Entwicklung des Systems begann 1976. Eine Reihe von Problemen verzögerte die Produktion bis Dezember 1977, als der TRS-80 und der Apple II bereits ausgeliefert wurden. Byte bezeichnete die drei Geräte zusammen als die „Dreifaltigkeit von 1977“.

Der Name PET wurde von Andre Souson vorgeschlagen, nachdem er den Pet Rock in Los Gatos gesehen hatte, und er erklärte, dass sie den „Pet Computer“ herstellen würden. Er wurde in „Personal Electronic Transactor“ benannt. Pet (engl. Haustier) erschien als idealer Name, da er etwas Niedliches ausdrückte, mit dem man viel Zeit verbringen möchte. Intern stand, aufgrund von Streitigkeiten, die Abkürzung auch für „Peddles Ego Trip“.

Der PET wurde ein Erfolg – vor allem im Bildungsbereich, wo sein All-in-One-Design ein großer Vorteil war. Ein Großteil des PET-Erfolgs beruhte auf der unternehmerischen Entscheidung, direkt an Großkunden zu verkaufen, anstatt sie über ein Händlernetz zu beliefern. Die ersten PET-Computer wurden vor allem in Europa verkauft, wo Commodore auch die erste Welle digitaler Handheld-Rechner eingeführt hat.

PET-Versionen

Das PET-Design erfuhr eine Reihe von Aktualisierungen: mehr Speicher, bessere Tastatur, größerer Bildschirm und andere Änderungen. Vor allem die Tastatur der ersten Generation erwies sich als Grütze. Statt einer richtigen Tastatur, wie man sie von Schreibmaschinen kannte, erhielt der Computer eine sog. „Mickymaus-Tastatur“, auf der längeres Tippen kaum möglich war.

Commodore pet tastatur
Commodore PET Tastatur. – Foto: Wikipedia

Der PET 2001 verfügte über 1 MHz Takt und je nach Modell 4 oder 8 KB Speicher, der auf bis zu 32 KB erweitert werden konnte. Die Zahl 2001 und das Gehäusedesign waren natürlich kein Zufall. Es spielte auf den Filmklassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick an, der 1968 Science-Fiction-Fans begeisterte.

1979 ersetzte Commodore den ursprünglichen PET 2001 durch ein verbessertes Modell, das als 2001-N bekannt wurde (das N stand für „New“). Das neue Gerät verfügte über einen Standardmonitor mit grünem Phosphor. Er hatte nun eine herkömmliche Tastatur in voller Größe und verfügte nicht mehr über einen eingebauten Kassettenrekorder. Das Kernel-ROM wurde aktualisiert, um die Unterstützung für die neu eingeführte Commodore-Diskettenlaufwerksserie hinzuzufügen. Der 2001-N wurde als 8-KB-, 16-KB- oder 32-KB-Modell angeboten. Die 8-KB-Modelle wurden bald nach der Einführung eingestellt.

Commodore pet 2001
Foto: Wikipedia

Commodore setzte sich mit Microsoft in Verbindung, um BASIC für die neuen Maschinen zu aktualisieren. Das Ergebnis war das bald bekannte BASIC 2.0, das die Begrenzung auf 256 Elemente aufhob und eine neu gestaltete Nullseite hatte. Die meisten Fehler wurden behoben und die IEEE-488-Unterstützung in BASIC wurde funktionsfähig gemacht. Die PEEK-Funktion wurde für Speicherplätze oberhalb von 49152 entsperrt.

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