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Personal System/2

Dank der offenen Architektur eroberten die IBM Personal Computer/AT den Markt. IBM fehlte aber die Geschwindigkeit und Innovationskraft, um mit den Klonen mithalten zu können. Das Selbstverständnis des Großkonzerns war es, den Markt anzuführen, zu bestimmen und der Rest hatte zu folgen und durfte von den Krümeln leben, die „Big Blue“ liegen ließ.

Viel Schrott, aber IBM kompatibel
Viel Schrott, aber IBM kompatibel

Die Führung im AT-Markt übernahmen Firmen wie Compaq, Hewlett-Packard und Andere. Vor allem Compaq arbeitete eng mit Intel zusammen. Diese Kooperation sollte sicherstellen, dass nachfolgende Prozessoren, wie etwa der 386er, höhere Leistungen bei gleichzeitiger Abwärtskompatibilität garantierten.

Micro Channel Architecture

Um allen Konkurrenten die Grenzen aufzuzeigen, entwickelte IBM das neue PS/2-System. Um den AT-Bus abzulösen, wurde die Micro Channel Architecture entwickelt. Es war ein reines 32 Bit-System mit 10 MHz Bustakt. Technisch war es durchaus ein großer Schritt nach vorne. Das neue System hatte einen höheren Datendurchsatz, Vorteile bei Interruptleitungen, DMA, war prozessorunabhängig, hatte verbesserte elektrische Eigenschaften und vieles mehr. Nur eines war es nicht: abwärtskompatibel.

Personal System 2 Serie - Foto: Wikipedia
Personal System 2 Serie – Foto: [40]

Die alten Erweiterungskarten und Disketten waren nach einem Umstieg nichts mehr wert. Die konnte man im Garten anzünden und sich an der Wärme erfreuen. Hinzu kam, dass IBM die Architektur und weite Teile des Systems patentieren ließ. Dritthersteller mussten quasi um die Erlaubnis betteln, selbst PS/2-Systeme herstellen und vertreiben zu dürfen. Es war klar, dass IBM damit die größten Konkurrenten vom Markt fegen wollte.

3-5-Diskette
Wenn es nach IBM ginge, hätte man die alten Disketten mit der Software vergraben können. Oder verbrennen.

Falsche Hoffnungen

IBM hoffte, die Konkurrenz würde vor Ehrfurcht erstarren. Stattdessen formierte sich eine Gegenbewegung, angeführt von Compaq, die einen eigenen, offenen und kompatiblen Standard entwickelte. Daraus wurde EISA, VESA Local Bus und PCI.

Trotz zahlreicher Versuche erlitt IBM mit dem neuen System Schiffbruch. Kompatibilität und offener Standard setzten sich durch.

16-Bit MCA-Slots - Foto: Wikipedia
16-Bit MCA-Slots – Foto: [41]

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