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Lauf in die Sackgasse

Ein beliebter Spaß der 1980er und Anfang 1990er waren Labyrinthe. In Rollenspielen zeichnete man hierzu noch die Karten selbst auf Millimeterpapier, weshalb die Automap-Funktion von Lands of Lore: The Throne of Chaos (1993) von Westwood Studios durchaus umstritten war. Das Game sah mit seiner VGA-Grafik grandios aus. Die englische Sprachausgabe tat ihr Übriges, um den Spieler zu verzaubern. Doch die endlosen Gänge, die sucherein in labyrinthartigen Wäldern, ermüdeten schnell, was vor allem an der trägen Steuerung lag, die zu ihrer Zeit im Genre als flott und entschlackt gallt.

Lands of Lore: The Throne of Chaos
Lands of Lore: The Throne of Chaos

Nazis in Labyrinthen

Die Handhabung von Wolfenstein 3D hingegen war 1992 einwandfrei. Die Sucherei nach Geheimgängen war etwas beschwerlich, weil man andauernd an den Wänden klebte, die Taste zum Türöffnen drückte und dieses nervige Geräusch ertragen musste, aber ansonsten war der Hit von id Software tadellos. Bis auf zwei Kleinigkeiten. Erstens passierte es immer wieder, dass Gegner direkt hinter einer Tür standen oder hinter der nächsten Ecke und schneller unseren Kopf trafen, als man „scheiß Faschisten“ rufen konnte. Noch frustrierender waren die endlos gleichen Labyrinthe mit gleichfarbigen Wänden, in denen man Schlüssel suchte und anschließend nicht mehr wusste, wo die passende Tür war.

Wolfenstein 3D
Wolfenstein 3D

Mit unnützen Laufwegen kennt sich das Adventure-Genre bestens aus. Im Idealfall beschränkt sich das Spiel auf ein kleines Areal, in dem sich die Wege in Grenzen halten. Ggf. wird das Abenteuer in Kapitel unterteilt, um die Anzahl der Wege und unnötigen Kombinationen von Objekten zu zähmen.

Unendliche Weiten

In Simon the Sorcerer 1 (1993) von Adventure Soft, aber auch in vielen anderen Abenteuern, fand man es lustig, gefühlt tausend Sets zu erstellen, inklusive einem Wald, durch den man sich laufend von A über B nach C bewegen musste. Stundenlang. Auch dieses Spiel sieht unglaublich gut aus, ist witzig, charmant, intelligent, aber die endlose Lauferei treibt einen in den Wahnsinn.

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Simon the Sorcerer 1

Noch frustrierender sind Sackgassen, in denen man nicht einmal ein Feedback bekommt. Bei Adventures kam dies relativ häufig vor, etwa in Maniac Mansion (1987) von Lucasfilm Games. Geriet man in eine solche, konnten Jahre vergehen, ohne das Spiel beenden zu können. Die Lösung bestand darin, neu zu starten oder einen Spielstand zu laden, bevor man in die Sackgasse kam.

Maniac Mansion
Maniac Mansion

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