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Pewn – Die Plattform der deutschen Indie-Szene

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Communitys für Spieler und Spieleentwickler gibt es wie Schnee am Südpol. Dabei handelt es sich zumeist um – mehr oder weniger – lieblose Foren, die eine unübersichtliche Anzahl an Beiträgen birgt. Pewn geht seit Jahren einen anderen Weg – und begeistert!

Ein Konzept zum verlieben

Der Grundgedanke ist einfach: Pewn ist eine Plattform für deutschsprachige Indie-Entwickler, die ihre Spiele präsentieren und auf Feedback von Spielern hoffen. Die Besonderheit liegt in den zahlreichen Möglichkeiten und Freiheiten. Der Entwickler erstellt zunächst ein Projekt. Darin legt er Beschreibung, Screenshots, Videos, Links und Download fest. Die Projektseite (hier ein Beispiel) kann von Spielern und anderen Entwicklern gesehen werden. Nun hat jeder die Möglichkeit, mit dem Entwickler zu kommunizieren. Dies geschieht über Kommentare und Rezensionen. Hier können für jedes Spiel bis zu zehn Sterne vergeben werden. Dabei wird sogar festgehalten, auf welche Version sich die Rezension bezieht.

Zudem kann der Entwickler seinen eigenen Blog zum Spiel pflegen. Hier finden sich zahlreiche Tagebücher mit Hintergrundinformationen und Screenshots. Manche erwecken dabei den Anschein von Tutorials, wenn beschrieben wird, wie auftretende Probleme gelöst wurden.

Garniert wird die Plattform mit einem Forum und einem Chat, in dem monatlich eine Fragerunde mit Entwicklern stattfindet.

Für Mitglieder gibt es ein Rangsystem. Je mehr man schreibt und mit den Beiträgen interagiert, umso höher steigt man im Rang. Das Grundkonzept der Seite ist dabei nicht neu. Alte Hasen erinnern sich vielleicht noch an Developia (existiert seit 2010 nicht mehr), welches ähnlich aufgebaut war und damals schon ein Karma-System beinhaltete. Im Gegensatz zu Developia kann man bei Pewn zwar keine klassischen Artikel schreiben, die Blog-Funktion kompensiert dies aber gut.

Ein muss für Entwickler

Für Entwickler ist die Seite viel mehr als nur ein Platz, auf dem man einen weiteren Link zur eigenen HP generieren kann. Durch die Möglichkeiten der Präsentation kann das eigene Spiel schmackhaft gemacht werden. Neben dem Kontakt zu Spielern und anderen Entwicklern bekommt man auf Pewn einige nützliche Tools an die Hand. So lassen sich Seitenaufrufe und Downloads beobachten und es wird sogar der Anteil von Pewnnutzern und Gästen getrennt angezeigt.

Entwickler können Teams bilden und dadurch gemeinsam ein oder mehrere Projekte verwalten, was äußerst praktisch ist. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten bleibt Pewn jederzeit übersichtlich, auch auf dem Smartphone.

Genial ist, dass jedes Spiel ein eigenes Forum geschenkt bekommt. Hier hat der Entwickler eine weitere Möglichkeit Neuigkeiten zu verbreiten und mit Spielern zu kommunizieren. Es ist dann nicht, wie in anderen Foren, ein Beitrag von vielen, sondern das persönliche Projektforum.

Ein Traum für Spieler

International gibt es einige Seiten, auf denen Spieler mit Entwicklern in Kontakt treten können, im deutschsprachigen Raum sieht es aber anders aus. Pewn macht das Erlebnis, einem Spiel bei der Entwicklung beiwohnen zu dürfen, zu einem Vergnügen. Ist man durch die Projektseite über ein interessantes Projekt gestolpert, kann man es kommentieren, bewerten, im Forum Diskussionen starten oder den Entwickler über eine direkte Nachricht kontaktieren. Nur selten geschieht dies derart aufgeräumt und übersichtlich wie auf Pewn. Man wird jederzeit über Neuigkeiten und Aktivitäten informiert und verpasst somit nichts, was einen interessieren könnte.

Spannende Projekte kann man sich über Charts oder der Entdecken-Funktion anzeigen lassen. Zudem gibt es seit 2015 den „Spiel des Jahres“ Award. Bei diesen kann jeder Spieler und jeder Entwickler abstimmen und sich somit für seine Lieblingsspiele einsetzen. Einziges Manko ist hierbei, dass jedes Jahr alle Spiele zur Auswahl stehen und nicht nur die Spiele aus dem jeweiligen Jahrgang.

Pewn gleicht einem öffentlichen Raum für Spieler und Entwickler gleichermaßen. Wie öffentlich er ist, merkt man auch am Bugtracker der Seite. Hier kann jeder Fehler und Verbesserungsvorschläge melden. Diese werden diskutiert und zeitnah abgearbeitet. Damit ist gewährleistet, dass die ohnehin schon tolle Seite noch großartiger wird. Das ist für eine Seite, die am 28.06.2018 ihr viertes Jubiläum feiert, auch nicht selbstverständlich.

Wer sich für Spiele und Spieleentwicklung interessiert und die heimischen Entwickler unterstützen möchte, sollten unbedingt einen Blick riskieren!

Übrigens: Die Liebe zum Detail dieser Seite sieht man auch an der 404-Fehlermeldung:

 

Links

Interview mit Pewn-Administrator Max
Die Foren sind tot! Es lebe Discord!?

 

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2 Comments
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Gast
Graui
1. Juni 2018 22:56

Stimme dem Artikel vollkommen zu, bis auf das erwähnte Manko des Spiel des Jahres. Es sollten alle Spiele die noch in Entwicklung sind mit einbezogen werden, sobald diese aber über der 1.0 (also Spiel ist fertig und es folgen nur noch Patches usw) Grenze sind, sollten diese im nächsten Jahr nicht mehr zur Auswahl stehen.

Gast
HTX
23. Juni 2018 15:54

Toller und passender Bericht über Pewn.de. Besuche die Seite fast täglich und man findet viele interessante Spiele.

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